Moni K. Huber 2021 – Deutsch

März 15, 2021 by admin Uncategorized 0 comments

Maurice Denis’ klassischer Definition von Malerei zufolge ist „ein Bild, bevor es ein Schlachtross, ein Akt oder irgendeine Anekdote ist, seinem Wesen nach eine ebene, mit Farben bedeckte Oberfläche, deren Zusammenstellung einer bestimmten Ordnung unterliegt.“ Nähern wir uns dem malerischen Werk von Moni K. Huber, erweist sich diese Definition als gültiger denn je.

Seit ihren Anfängen gilt das Interesse der Künstlerin architektonischen Motiven: ein Musikpavillon in einem Brandenburger Park, ein verlassener, brutalistischer Hotelbau an der kroatischen Küste, ein Fiberglaskiosk im Design der jugoslawischen Sechzigerjahre. Die von der Künstlerin ausgewählte Architektur und Hintergrundlandschaft verweist stets auf einen bestimmten geschichtlichen und politischen Kontext. Gleichzeitig lenkt sie mit vielseitiger Technik unseren Blick auf Fragmente und so auf mögliche Erzählstränge jenseits des augenscheinlichen Sinngehalts.

Wenn die Künstlerin in ihrem jüngsten Werk den Fokus auf architektonische Details legt, ist es, als zoomte sie nicht bloß spezifische Aspekte der Architektur näher heran sondern auch die eigentliche Malerei. Die Zusammenstellung aus ihrer Umgebung herausgelöster, konkreter Elemente auf der Leinwand geraten so zu abstrakten Kompositionen, in welcher Farbfläche, Pinselstrich und zeichnerisches Element in Balance stehen. Gewiss handelt es sich hier um eine „mit Farben bedeckte Oberfläche,“ die weit über eine Erzählung über Architektur und ihre Hintergründe hinausgeht.

Pia Jardí

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